MNP, die fünftgrößte Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsfirma in Kanada, hat einen Bericht veröffentlicht, der untersucht, inwiefern Bitcoin SV (BSV) und Bitcoin Core (BTC) der ursprünglichen Vision des Bitcoin-Protokolls entsprechen, die in Satoshi Nakamotos Whitepaper von 2008 beschrieben wurde.
Der Bericht trägt den Titel „The Original Bitcoin Protocol: What is it and Why Does it Matter?“ und kommt zu dem Ergebnis, dass Bitcoin SV die Blockchain-Implementierung ist, die am ehesten mit der ursprünglichen Vision von Bitcoin übereinstimmt.
„Basierend auf unserer Untersuchung war Bitcoin als Transaktionsnetzwerk für digitales Bargeld gedacht, um somit als globales Zahlungssystem zu fungieren“, heißt es in dem Bericht.
„Aktuelle Implementierungen (Bitcoin SV und Bitcoin Core) wurden mit dieser originalen Vision verglichen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Bitcoin SV die ursprüngliche Absicht von Satoshi Nakamoto für Bitcoin am besten repräsentiert.
Der Bericht befasst sich mit verschiedenen Aspekten des ursprünglichen Bitcoin-Protokolls, das auf von Satoshi Nakamoto verfasster Kommunikation sowie dem Code basiert, den er in der Zeit geschrieben hat, als er die Technologie schuf und aktiv an ihrer Entwicklung beteiligt war. Wir haben basierend auf diesen Ressourcen ein Rahmenwerk geschaffen, mit dem anschließend die Fähigkeiten, das Design und die Leistung von Bitcoin SV und Bitcoin Core verglichen wurden.
Die BTC-Implementierung des Bitcoin-Protokolls hat im Laufe ihrer turbulenten Entwicklung zahlreiche Hard Forks durchlaufen und sich von einem System zur Erleichterung schneller und effizienter Peer-to-Peer-Transaktionen mit Schutz vor Doppelausgaben zu einer Klassifizierung als „Wertanlage“ oder „digitales Gold“ entwickelt. Im Laufe seiner Entwicklung wurden mehrere der ursprünglichen Opcode- oder Skriptfunktionen des ursprünglichen Bitcoin-Protokolls deaktiviert und es wurde eine künstliche Begrenzung der Größe der vom Netzwerk verarbeiteten Blöcke auf 1 MB auferlegt.
Bitcoin SV (Bitcoin Satoshi’s Vision) wurde von einer Community ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, zur ursprünglichen Funktionalität von Bitcoin zurückzukehren, einschließlich der Unterstützung von Smart Contracts und schneller, kostengünstiger und datenintensiver Transaktionen. Um dies zu erreichen, haben die BSV-Entwickler einen Großteil der ursprünglichen Skriptfunktionen des Bitcoin-Protokolls wiederhergestellt und die künstliche Begrenzung der Blockgrößen aufgehoben, so dass das Netzwerk bei ansteigendem Einsatz des Systems entsprechend skalieren und einen beträchtlichen Transaktionsdurchsatz erreichen und gleichzeitig geringe Transaktionsgebühren gewährleisten kann.
In dem MNP-Bericht werden mehrere Kriterien festgelegt, die auf dem ursprünglichen Design des Protokolls basieren, und es wird untersucht, inwieweit BTC und BSV diese Anforderungen erfüllen. Dabei werden beide Implementierung der Blockchain zum Stand 31. März 2021 untersucht. Nicht in die Studie mit einbezogen wurden die spekulative Bewertung der Token der einzelnen Blockchains, ihr jeweiliger Ruf und andere Forks, da diese Faktoren für die Einschätzung der Übereinstimmung der einzelnen Protokolle mit dem ursprünglichen Bitcoin-Design nicht von Bedeutung sind.
Die wesentlichen Unterschiede
Der Bericht führt eine Bewertung basierend auf mehreren Kategorien durch, einschließlich der Wahrung des Sicherheitsdesigns des ursprünglichen Bitcoin-Protokolls bis hin zur erfolgreichen Erfüllung der in der Vision hinter dem ursprünglichen Protokoll vorgegebenen Skalierungs- und Funktionsanforderungen.
Beim Vergleich mit Satoshis Vision ergeben sich viele der Hauptunterschiede zwischen Bitcoin SV und BTC aus der theoretisch unbegrenzten Blockgröße von Bitcoin SV und der im Gegensatz dazu stehenden künstlichen Blockgrößenbegrenzung von BTC – da BTC auf eine maximale Blockgröße von 1 MB begrenzt ist, hindert dies die Skalierbarkeit und den hohen Transaktionsdurchsatz, der für die Umsetzung vieler Aspekte von Satoshis Vision für das Bitcoin-Protokoll erforderlich ist.
Der Bericht zeigt, dass in den folgenden Bereichen die Unterschiede am deutlichsten zutage kommen:
- „Das Netzwerk und die Blockgröße sollten mit der Netzwerkauslastung skalieren“ – BTCs künstliche Blockgrößenbegrenzung von 1 MB legt eine maximale Anzahl von Transaktionen fest, die vom Netzwerk täglich verarbeitet werden können – dies macht es unmöglich, mit einer steigenden Akzeptanz aufkommende höhere Transaktionsvolumina zu unterstützen. Ganz im Gegensatz dazu legt Bitcoin SV kein Standardlimit für die Blockgröße vor und eine Skalierung mit steigendem Transaktionsvolumen ist problemlos möglich, indem die Blockgröße im Verhältnis zu den Markterfordernissen des Netzwerks erhöht wird.
- „Das Netzwerk sollte immer verfügbar sein und alle gültigen Transaktionen verarbeiten, auch kostenlose, da noch Bitcoin gemined werden können“ – Bei BTC können Miner kostenlose Transaktionen ignorieren, so dass sie im Speicherpool „verhungern“, ohne dass sie verarbeitet werden. Auf Bitcoin SV können und werden freie Transaktionen, dank der hervorragenden Skalierbarkeit, innerhalb von Blöcken verarbeitet. Für beide Netzwerke sind keine Ausfallzeiten zu verzeichnen.
- „Der Gesamtenergiebedarf wird je nach Größe des Netzwerks variieren“ – Der Gesamtenergieverbrauch pro Transaktion von BTC wird entsprechend der Schwierigkeit ansteigen, da die Größe der Blöcke im Netzwerk auf 1 MB begrenzt ist. Im Bitcoin SV-Netzwerk wird der Energiebedarf pro Transaktion deutlich sinken, wenn die Blockgrößen zunehmen und mehr Transaktionen pro Block verarbeitet werden können.
- „Die Skriptsprache und die Opcodes ermöglichen es Entwicklern, Verträge zu erstellen“ – BTC hat im Laufe ihrer Entwicklung viele Opcodes deaktiviert, was Entwickler bei der Erstellung detaillierter und komplexer Smart Contracts stark eingeschränkt hat. Bitcoin SV hat historische Opcodes wieder aktiviert, die komplexe Skipts und die Erstellung zustandsabhängiger Smart Contracts ermöglichen.
- „Das Netzwerk sollte in der Lage sein, jeder Nachfrage nach Transaktionen durch Skalierung nachzukommen und alle Anwendungsarten des Netzwerks durch die Benutzer zu ermöglichen“ – BTC kann aufgrund der begrenzten Blockgröße nicht mit der Akzeptanz des Netzwerks skalieren, was zu Einschränkungen der Anwendung des Netzwerks führt – insbesondere wenn die Akzeptanz zunimmt. Bitcoin SV bietet eine theoretisch unbegrenzte Anzahl von Transaktionen pro Block, die nur durch Hardware- und Softwaregegebenheiten eingeschränkt ist und diese Einschränkungen werden mit der Verbesserung der Technologie reduziert. Dies ermöglicht die Masseneinführung der Zahlungsabwicklung und die Ermöglichung von Mikrozahlungen im Netzwerk.
Die obigen Punkte, die einen Überblick über Satoshis originale Ideen und die Einhaltung jedes Protokolls geben, gehören zu den bedeutendsten Unterschieden zwischen den Protokollen Bitcoin Core und Bitcoin SV. Es gibt jedoch noch weitere Bereiche, in denen sich die beiden Protokolle unterscheiden. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass es unter allen im Bericht untersuchten Kategorien keine Instanz gibt, in der Bitcoin SV ein Kriterium nicht mindestens im gleichen Maße erfüllt wie BTC. Es gibt jedoch viele Instanzen, in denen BTC ein Bewertungskriterium nicht erfüllen kann, wohingegen Bitcoin SV dies gelingt.
Bitcoin SV repräsentiert am besten das originale Bitcoin
In dem MNP-Bericht wurde festgestellt, dass Bitcoin SV dem ursprünglichen Design des Bitcoin-Protokolls weitaus treuer bleibt als BTC. Dies zeigt sich vor allem in Bitcoin SVs Fähigkeit, Transaktionen auf der Ebene moderner digitaler Zahlungsnetzwerke zu skalieren und zu verarbeiten und darin, dass komplexe Skriptfunktionen unterstützt werden.
„Nachdem wir Bitcoin Core und Bitcoin Satoshi’s Vision mit der im Whitepaper, den Forenbeiträgen, E-Mails und anderen Aufzeichnungen von Satoshi beschriebenen originalen Vision verglichen haben, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei Bitcoin Satoshi’s Vision um die Implementierung handelt, die derzeit am besten Satoshis ursprünglichem Vorhaben entspricht“, heißt es in dem Bericht.
„BSV hat eine theoretisch unbegrenzte Blockgröße – dies ermöglicht es, Zahlungen auf die Größe eines Visa-ähnlichen Netzwerks zu skalieren, um den wirtschaftlichen Anforderungen der Node-Operator gerecht zu werden und ohne dass hierfür eine Erhöhung der Gebühren erforderlich wird. Zudem bietet BSV mehr Funktionalität in Bezug die Möglichkeiten für Entwickler, das Netzwerk auf unterschiedliche Weise zum Aufbau eigener Transaktionssysteme auf Basis des Bitcoin-Protokolls zu verwenden.“
Der Bericht hebt weiter die unzähligen Möglichkeiten hervor, in denen die Blockchain-Technologie einen positiven Einfluss auf die Zukunft haben kann und dass eine auf der originalen Vision von Satoshi basierende Blockchain noch nie da gewesene Branchen und Dienstleistungen fördern kann, von Mikrozahlungen und automatisierten Vertragsabwicklungen bis hin zu dezentraler Datenspeicherung und Identitätsmanagement.
Die folgende Infografik gibt einen Überblick darüber, inwieweit Bitcoin SV und Bitcoin Core jeweils die Kriterien von MNP erfüllen, basierend auf der originalen Vision des Bitcoin-Protokolls, wie von Satoshi Nakamoto beschrieben.